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Pflanzengattungen

Lippenblütler

Die Lippenblütler oder Lippenblütengewächse (Lamiaceae oder Labiatae) bilden eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales). Die Familie gliedert sich in sieben Unterfamilien und umfasst etwa 230 Gattungen und mehr als 7000 Arten. Sie sind weltweit in allen Klimazonen vertreten.

Sie wachsen als einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen oder verholzende Pflanzen: Halbsträucher, Sträucher, Bäume oder Lianen. Oft enthalten sie ätherische Öle und duften aromatisch. Die Sprossachse ist oft hohl und vierkantig.

Die meist gegenständig, manchmal quirlständig oder selten wechselständig angeordneten Laubblätter sind gestielt bis ungestielt. Die einfache Blattspreite ist selten gefiedert, häufig einfach. Der Blattrand ist glatt, gekerbt, gezähnt oder gesägt. Nebenblätter fehlen.

Viele der Pflanzenarten dieser Familie zeichnen sich durch ätherische Öle aus, weshalb sie als Gewürz- oder Heilpflanzen genutzt werden. Mehr als 60 Arten werden allein in den gemäßigten Gebieten angepflanzt, und viele Arten – etwa Minzen (Mentha), Basilikum (Ocimum basilicum), Lavendel (Lavandula) oder Salbei (Salvia) – werden gewerbsmäßig kultiviert. Zwei Pogostemon-Arten aus Südostasien, (Indisches Patschuli und Javanisches Patschuli), liefern das Patschuli-Öl, das ein wertvoller Grundstoff für schwere Parfüme ist. Einige Arten der Lippenblütler haben vor allem regionale Bedeutung. Gliedkräuter (Sideritis) dienen im östlichen Mittelmeergebiet als Teekraut, im Iran würzt man Joghurt mit Ziziphora und in Indien und Südostasien dienen die Knollen von Coleus rotundifolius als Kartoffelersatz. Die Früchte des Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) werden als Gewürz verwendet.

Sumachgewächse

Die Sumachgewächse bilden eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Seifenbaumartigen. Sie kommen mit etwa 70 bis 82 Gattungen und 600 bis 800 Arten weltweit vorwiegend in den Tropen und Subtropen, teilweise aber auch in gemäßigten Klimazonen vor. Einige Arten liefern essbare Früchte und Samen – medizinische Wirkungen wurden untersucht – und einige Arten sind Zierpflanzen.

Einige Arten und ihre Sorten werden weltweit (in den Tropen) angebaut. Sie dienen der Gewinnung essbarer Früchte und Samen, der Gewürzgewinnung (so beim Gerber-Sumach), als Ausgangsstoff für pharmazeutische Produkte und Holz. Einige Arten werden als Zierpflanzen verwendet. Weltweit bekannt sind: Mango (Mangifera indica), Pistazie (Pistacia vera), Cashew (Anacardium occidentale) und Brasilianischer Pfefferbaum (Schinus terebinthifolia). Andere Nutzpflanzen sind nur in ihren pantropischen Anbaugebieten verbreitet, wie die Spondias-Früchte, die Marula (Sclerocarya birrea) in Afrika oder in der Neotropis die Antrocaryon-Früchte, ihre Vermarktung ist eingeschränkt auf Grund der schlechten Transportfähigkeit.

Schwertliliengewächse

Die Schwertliliengewächse (Iridaceae) bilden eine weltweit verbreitete Pflanzenfamilie in der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales). Die bekanntesten Gattungen sind die namensgebenden Schwertlilien (Iris) und die Gladiolen (Gladiolus).

Die fachspaltigen (lokuliziden) Kapselfrüchte besitzt drei Fruchtfächer, in denen die Samen in ein oder zwei Reihen stehen. Der Embryo liegt gerade im Samen und das Endosperm ist fleischig oder hornartig. Die Samen können einen Arillus oder Flügel besitzen.

Myrthengewächse

Die Myrtengewächse (Myrtaceae) bilden eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Myrtenartigen (Myrtales). Die Familie wird in zwei Unterfamilien und einige Triben gegliedert; insgesamt umfasst sie etwa 131 Gattungen mit etwa 4620 Arten. Sie sind vor allem in Australien (etwa 85 Gattungen) und in der Neotropis beheimatet.
Neben der namenstiftenden Myrte gehören zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) Pflanzenarten wie die Gewürznelke und die Eukalyptus-Arten. Viele Arten liefern ätherische Öle für Parfümherstellung und Pharmazie. Einige Arten liefern eßbare Früchte, einige Psidium-Arten (beispielsweise die Guave) und Campomanesia– sowie Eugenia-Arten.

Die fleischigen oder trockenen, bei Reife sich öffnenden oder geschlossen bleibenden Früchte können Kapselfrüchte, Steinfrüchte, Nuss oder Beeren sein. Die Samen enthalten kein Endosperm und können geflügelt (bei einigen Eucalyptus-Arten) oder ungeflügelt sein. Der Embryo ist gerade bis mehr oder weniger stark gekrümmt, manchmal gedreht.

Pfeffergewächse

Die Pfeffergewächse (Piperaceae) sind eine Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Pfefferartigen (Piperales). Die 13 Gattungen mit etwa 3600 Arten sind in den Subtropen bis Tropen fast weltweit verbreitet. Die für den Menschen wichtigste Gattung aus dieser Familie ist der Pfeffer (Piper).

Es werden Beeren oder Steinfrüchte gebildet, sie enthalten nur einen Samen. Der Same besitzt nur spärlich Endosperm, viel stärkehaltiges Perisperm und einen winzigen Embryo.

Peperomia blanda, Peperomia tetraphylla und Piper nigrum werden in der chinesischen Medizin verwendet. Piper hainanense, Piper hancei, Piper hongkongense, Piper nigrum, Piper sarmentosum, Piper wallichii, Piper wangii und Piper yunnanense liefern Gewürze.

Doldenblütler

Die Doldenblütler oder Doldengewächse sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Doldenblütlerartigen. Die meisten Arten sind krautige Pflanzen mit mehrfach geteilten Blättern und Doppeldolden als Blütenstand, wodurch sie leicht der Familie zuzuordnen sind.
Die Familie enthält etwa 434 Gattungen mit etwa 3780 Arten und ist weltweit in den gemäßigten Zonen vertreten. Zu den Doldenblütlern zählen viele Gewürzpflanzen und Nahrungspflanzen, aber auch einige sehr giftige Pflanzenarten, beispielsweise der Wasserschierling und der gefleckte Schierling.

Die Frucht ist eine trockene, zweiteilige Spaltfrucht, auch Doppelachäne genannt. Die Gestalt ist häufig zylindrisch mit rundem bis elliptischem Querschnitt. Seltener sind kugelige (Coriandrum) und doppelkugelige Gestalt (Bifora). Die zwei Teilfrüchte (Mericarpien oder Carpiden) bleiben zunächst noch mit der Oberseite an einem Fruchthalter (Karpophor) hängen, der sich in der Mitte befindet.

Jede Teilfrucht hat an ihrer freien Seite fünf Längsrippen oder Hauptrippen (juga primaria) mit je einem Gefäßbündel. Dazwischen liegen Tälchen (valleculae), in deren Wand sich je ein meist dunkler schizogener (durch das Auseinanderweichen von Zellen entstehender) Ölgang (hier als Ölstrieme bezeichnet) befindet. Bei manchen Arten besitzt jedes Tälchen noch eine Nebenrippe (jugum secundarium, etwa die Karotte mit stacheligen Nebenrippen). Die Ölgänge können auch vermehrt (Pimpinella) oder reduziert (Coriandrum) sein oder ganz fehlen (Conium).

Der Samen besteht aus einem sehr kleinen Embryo in einem großen, fett- und proteinreichen Endosperm. Der Embryo liegt am oberen Ende des Samens mit nach oben gerichtetem Hypokotyl. Die Samenschale ist mit der Fruchtwand verklebt.

Die Ausbreitung erfolgt durch Tiere (Epizoochorie), den Wind (Anemochorie), Wasser (Hydrochorie), durch Selbstausbreitung (Autochorie) und teilweise durch den Menschen (Hemerochorie).

Nachtschattengewächse

Die Nachtschattengewächse (Solanaceae) sind eine Familie der bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Zu ihr gehören etwa 90 bis 100 Gattungen, die Zahl der zugehörigen Arten wird mit etwa 2.700 angegeben. Die größte Gattung innerhalb der Familie sind die Nachtschatten (Solanum), zu denen meist circa 1.000 bis 2.300 Arten gezählt werden. Innerhalb der Familie gibt es sowohl wichtige Nahrungspflanzen als auch Zierpflanzen; durch den Gehalt an Alkaloiden und Steroiden gelten sie auch als bedeutende Medizin-, Rausch- und Kultpflanzen. Charakteristische Merkmale sind vor allem die fünfzähligen Blüten mit verwachsenen Kelchblättern, teilweise verwachsenen Kronblättern, fünf Staubblättern und meist zwei miteinander verwachsenen Fruchtblättern. Die Früchte der Nachtschattengewächse sind meist Beeren oder Kapselfrüchte.

Die Früchte sind meist vielsamige Beeren oder verschiedenförmige Spaltkapseln (in der Gattung Markea, der Unterfamilie Cestroideae und anderen), zum Teil kommen auch Zwischenformen zwischen beiden Fruchttypen vor. Ausnahmen sind die Deckelkapseln in der Tribus Hyoscyameae, die Steinfrüchte in einigen Vertretern der Tribus Lycieae, sowie die Sammelfrüchte der Gattung Nolana.

Obwohl entwicklungsgeschichtlich die Kapsel die ursprünglichere Fruchtform ist, kommen sie heute nur noch in einigen basalen Kladen und in der Gattung der Stechäpfel (Datura) vor. Die in der Familie überwiegenden Beeren haben phylogenetischen Untersuchungen zufolge drei verschiedene Quellen, was entweder auf eine monophyletische Klade, in der die Eigenschaft der Beerenbildung dreimal verloren wurde, oder auf eine dreimalige Entwicklung der gleichen Eigenschaft hinweist.

Oftmals sind die Früchte nicht sehr groß, teilweise unter 1 cm Durchmesser, jedoch können beispielsweise kultivierte Sorten von Tomaten und Auberginen Früchte mit einem Gewicht von mehreren Kilogramm haben. Doch auch bei wildwachsenden Vertretern können sehr große Früchte vorkommen, so hat die Frucht von Solanum lycocarpon einen Durchmesser von bis zu 15 cm.

Bei den beerenartigen Früchten können sich das Perikarp und die Plazenta soweit vergrößern, dass sie miteinander komplett verschmelzen, so zum Beispiel in den Gattungen Tubocapsicum, Acnistus oder Iochroma, sowie bei den Tomaten (Solanum lycopersicum) und anderen Arten der Nachtschatten (Solanum). Es kommt allerdings auch oft vor, dass beide Strukturen nicht verschmelzen, so dass im Inneren der Frucht ein Hohlraum entsteht, beispielsweise bei den Paprika (Capsicum), Schultesieanthus, Lycianthes rantonnei und anderen.

Das Perikarp kann dick und saftig sein und Steinzellen enthalten (Witheringia, Acnistus, einige Blasenkirschen (Physalis)) oder nicht (die meisten Blasenkirschen (Physalis), Jaltomata, Tomaten (Solanum lycopersicum)). Es kann aber auch dünn und ohne Steinzellen aufgebaut sein, wie in den Gattungen Chamaesaracha und Quincula oder nur kleine Steinzellen besitzen, wie in der Gattung Darcyanthus. In Ausnahmefällen ist das Perikarp zerbrechlich und bricht leicht in unregelmäßige Stücke, so zum Beispiel bei Quincula und Chamaesaracha.

Die Kapselfrüchte öffnen sich entweder durch Zerbrechen der Scheidewand mit zwei oder vier Klappen (Stechäpfel (Datura)), springen scheidewandspaltig (Petunien (Petunia), Fabiana) oder scheidewand- bis fachspaltig (in der Unterfamilie Salpiglossoideae und den Gattungen Metternichia, Tabak (Nicotiana) und der Unterfamilie Anthocercidoideae) auf.

Die Anzahl der Samen je Frucht schwankt sehr stark: Während in der Gattung Tabak (Nicotiana) bis zu 5000 Samen zu finden sind, sind es in der Gattung Petunien (Petunia) bis zu 1200, in den Fabiana etwa 30 bis 50 und in den Metternichia vier bis fünf. In den Melananthus ist nur ein Samen pro Frucht zu finden.

Lorbeergewächse

Die Lorbeergewächse (Lauraceae) sind eine Familie der Bedecktsamer (Magnoliopsida). Die etwa 50 Gattungen mit 2000 bis 2500 Arten gedeihen vor allem in tropischen Gebieten. Fast alle Arten sind verholzende Pflanzen und wachsen als Bäume oder Sträucher; mit den Cassytha gibt es auch eine Gattung parasitischer Kletterpflanzen innerhalb der Familie. Besondere Bedeutung für den Menschen haben Zimt und Lorbeer, die aufgrund der aromatischen Inhaltsstoffe als Gewürz genutzt werden.

Die heute ökonomisch bedeutendste Art ist die Avocado (Persea americana). Ihre Frucht wird hauptsächlich als Salatfrucht verwendet. Das aus der Frucht und dem Samen gewonnene Öl wird hauptsächlich in der Kosmetikindustrie genutzt.

Viele Vertreter der Lorbeergewächse werden aufgrund ihres aromatischen Duftes als Gewürz genutzt. Vor allem Zimt, welches aus der Rinde junger Zweige des Ceylon-Zimtbaumes (Cinnamomum verum) gewonnen wird, hat dabei eine besondere Bedeutung. Oftmals wird auch die Rinde nahe verwandter Arten genutzt, diese sind aber oft nur von minderwertiger Qualität. Die Zimtkassie (Cinnamomum cassia) beispielsweise liefert eine weniger intensiv riechende Rinde.

Weitere als Gewürze genutzte Pflanzen sind unter anderem der Sassafrasbaum (Sassafras albidum) und Litsea glaucens, Cinnamomum tamala. Einige Arten, die niemals kultiviert wurden, sind aufgrund der extensiven Nutzung als Gewürz in ihrem Bestand bedroht, so zum Beispiel Dicypellium caryophyllaceum.

Für die Parfümerie werden aus einigen Arten aromatische Öle gewonnen, so beispielsweise Rosenholzöl aus Aniba rosaeodora oder das Brasilianische Sassafrasöl aus Ocotea odifera. Das aus dem Kampferbaum (Cinnamomum camphora) gewonnene Campher wird in der Pharmazeutischen Industrie eingesetzt, zudem gibt es eine Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten unterschiedlicher Arten aus der Volksmedizin.

Viele Arten liefern Holz, welches zumindest in lokalen Rahmen Nutzung findet, auf dem Weltmarkt haben nur wenige Vertreter der Familie Bedeutung als Nutzholz, so beispielsweise Chlorocardium rodiaei, Eusideroxylon zwageri, Ocotea porosa und Endiandra palmerstonii.

Lauchgewächse

Die Unterfamilie der Lauchgewächse oder Zwiebelgewächse (Allioideae) gehört zur Pflanzenfamilie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) in der Ordnung der spargelartigen (Asparagales) innerhalb der Monokotyledonen. Viele Arten werden als Nahrungs- oder Zierpflanzen genutzt.

Es sind ausdauernde krautige Pflanzen. Alle Arten sind nicht immergrün, besitzen also nur Laubblätter während der günstigen Jahreszeit (Sommer oder Regenzeit). Oft bilden sie Zwiebeln mit Tunika, Knollen oder Rhizome als Überdauerungsorgane. Die Wurzeln sind oft kontraktil. Die meisten Arten besitzen den typischen Zwiebelgeruch.

Die Laubblätter sind wechselständig und spiralig oder zweizeilig, fast immer in einer grundständigen Rosette angeordnet. Die einfachen, ganzrandigen Laubblätter sind sehr unterschiedlich gestaltet. Nur selten ist ein Blattstiel ausgebildet (beispielsweise Allium ursinum, Allium victorialis).

Hahnenfußgewächse

Die Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Hahnenfußartigen (Ranunculales) innerhalb der bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Diese Familie umfasst etwa 62 Gattungen mit etwa 2525 Arten und ist weltweit vertreten, hauptsächlich in den gemäßigten Zonen der nördlichen Erdhalbkugel.

Alle Hahnenfußgewächse enthalten Protoanemonin und sind daher für Tiere giftig.

Auch die meisten Früchte der Hahnenfußgewächse zeigen relativ ursprüngliche Merkmale, besonders die Balgfrüchte, oft sind es Sammelbalgfrüchte. Daneben gibt es auch Taxa mit Nüsschen. Einige wenige Taxa bilden Kapselfrüchte oder Beeren.

Korbblütler

Die Korbblütler (botanisch Asteraceae oder Compositae), auch Korbblütengewächse, Asterngewächse oder Köpfchenblütler genannt, sind die größte Familie der Ordnung der Asternartigen (Asterales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Etwa 10 % der Arten der Bedecktsamer gehören zu den Asteraceae. Von der Blütenstandsform sind der deutsche Name Korbblütler und der botanische Name Compositae (lat. für ‚Zusammengesetzte‘) abgeleitet.

Die Familie Asteraceae enthält etwa 1.600 bis 1.700 Gattungen mit etwa 24.000 Arten und ist weltweit auf allen Kontinenten, außer Antarktika, in allen Klimazonen vertreten. In Europa gehört sie zu den artenreichsten Pflanzenfamilien.

Die Frucht ist meist eine Sonderform einer Nuss, die Achäne, meist mit einem Pappus, der in Form von Schuppen, Borsten oder Haaren ausgebildet sein kann.

Kreuzblütler

Die Kreuzblütler (Brassicaceae oder Cruciferae), auch Kreuzblütengewächse genannt, sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Kreuzblütlerartigen (Brassicales). Die Familie enthält weltweit etwa 336 bis 419 Gattungen mit etwa 3.000 bis 4.130 Arten. Sie ist durch viele Kulturpflanzen von großer wirtschaftlicher Bedeutung.

Einige Wildpflanzen wie Acker-Schmalwand, Hirtentäschelkraut, Acker-Hellerkraut sind vielen bekannt und als „Unkräuter“ nicht beliebt.

Die Früchte werden Schoten genannt, wenn sie mindestens dreimal so lang wie breit sind oder Schötchen, wenn sie gedrungener sind. Bei manchen Taxa werden Gliederschoten, die in einsamige Teilfrüchte zerfallen, oder geschlossen bleibende, einsamige Nussschötchen ausgebildet. Blütenansatz und Samenbildung überlappen sich oft zeitlich: Während unten schon Samen gebildet werden, blüht der obere Teil des Blütenstandes noch.

Die je nach Art viel bis kein Endosperm enthaltenden Samen sind klein bis mittelgroß; beispielsweise bei Matthiola und Isatis besitzen sie Flügel. Der Embryo ist gut ausdifferenziert.

Sternanisgewächse

Die Sternanisgewächse (Schisandraceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Austrobaileyales. Die Areale der Arten reichen von Sri Lanka über Südostasien bis zum westlichen Malaiischen Archipel, und von den südöstlichen USA, bis zum östlichen Mexiko und den Großen Antillen. Eine bekannte Art ist der Echte Sternanis (Illicium verum).

Es sind verholzende Pflanzen: Sträucher, Bäume und Lianen. Es sind Öl- oder Schleimdrüsen vorhanden. Sie enthalten ätherische Öle. Die wechselständigen Laubblätter sind einfach, krautig bis lederig und gestielt. Der Blattrand ist glatt oder gezähnt. Nebenblätter fehlen.

Die mehr oder weniger radiärsymmetrischen Blüten sind schraubig (spiralig) aufgebaut, nicht in Wirteln. Die Blütenhülle besteht aus schraubig angeordneten (fünf bis) zwölf bis viele Blütenhüllblättern, bei denen entweder ein gradueller Übergang von Kelch- zu Kronblättern zu beobachten ist oder alle Blütenhüllblätter sind gleich gestaltet. Bei Schisandra und Kadsura sind die Blüten eingeschlechtig, bei Illicium zwittrig. In männlichen und zwittrigen Blüten sind vier bis viele fertile Staubblätter vorhanden. Es sind tricolpate Pollenkörner vorhanden. In weiblichen und zwittrigen Blüten sind (fünf bis) sieben bis 15 (bis 21, bis viele) freie, oberständige Fruchtblätter vorhanden.

Es werden Balgfrüchte oder Beeren gebildet oder die Früchte werden als fleischige Sammelfrüchte mit zweisamigen Teilfrüchten interpretiert.

Orchideengewächse

Die Orchideen oder Orchideengewächse (Orchidaceae) sind eine weltweit verbreitete Pflanzenfamilie. Die zwei hodenförmigen Wurzelknollen der Knabenkräuter (von griechisch ὄρχις orchis ‚Hoden‘) haben der gesamten Pflanzenfamilie ihren Namen gegeben. Nach den Korbblütlern (Asteraceae) stellen die Orchideen die zweitgrößte Familie unter den bedecktsamigen Blütenpflanzen dar. Sie werden als besonders schön angesehen, und vielen gilt die Orchidee als Königin der Blumen. Sie gehören innerhalb der Klasse der Bedecktsamer zu den einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Etwa 1000 Gattungen mit 15.000 bis 30.000 Arten werden von den Botanikern anerkannt.

Fast alle Orchideenfrüchte sind Kapseln. Sie unterscheiden sich in Größe, Form und Farbe deutlich. Epiphyten besitzen eher dickere Früchte mit fleischigen Wänden, terrestrische Arten oft dünnwandige trockene Früchte. Es gibt dreieckige, rundliche mit einer mehr (bis 9) oder weniger (bis 3) großen Anzahl von Rippen oder auch geschnäbelte Früchte. Manche sind behaart oder stachelig oder besitzen eine warzige Oberfläche. Die Früchte entwickeln sich aus dem bereits im Knospenstadium am Boden der Blüte vorgebildeten Fruchtknoten, welcher aus drei Fruchtblättern besteht. Bei eintretender Reife platzen die meisten Orchideenfrüchte der Länge nach auf, ohne sich an der Spitze vollständig zu trennen. Dabei bilden sich in der Regel drei oder sechs Längsspalten, bei manchen auch nur eine oder zwei. Fast immer werden die Samen dabei trocken verstreut.

Zypressengewächse

Die Zypressengewächse (Cupressaceae) bilden eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Koniferen (Coniferales).

Zypressengewächse (Cupressaceae s. l.) umfassen auch die früher oft als eigenständige Familie betrachteten Sumpfzypressengewächse (Taxodiaceae). Innerhalb der Koniferen sind die Cupressaceae die einzige Familie, die – bis auf die Antarktis – auf allen Kontinenten und in beiden Hemisphären der Erde vorkommt. Die Cupressaceae weisen innerhalb der Koniferen die meisten Gattungen auf. Allerdings gehören nur 133 rezente Arten zu dieser Familie. Zahlreichen Gattungen wird nur eine Art zugeordnet.

Ingwergewächse

Die Ingwergewächse (Zingiberaceae) sind eine Familie der in Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales) innerhalb der einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Diese Familie enthält je nach Quelle 52 oder 53 Gattungen und ist mit 1200 bzw. über 1300 Arten die artenreichste Familie der Zingiberales. Einige Arten werden als Gewürz- und Heilpflanzen vom Menschen genutzt, zum Beispiel Ingwer, Curcuma und Zitwerwurzel. Viele Arten sind tropische Zierpflanzen.

In der Familie der Zingiberaceae gibt es eine große Anzahl von Arten aus 47 Gattungen mit medizinisch nutzbarem Potenzial. Einige Arten werden, besonders in den asiatischen Küchen, als Gewürz verwendet, dabei besonders die Rhizome. Wenige Arten werden als Gemüse oder Salat gegessen. Mehrere Arten liefern Ausgangsstoffe für die Parfümindustrie. Von vielen Arten werden Sorten als Zierpflanzen verwendet.

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